Ein wenig Nietzsche...
* "Weg mit den bis zum Überdruss verbrauchten Wörtern Optimismus und Pessimismus! Denn der Anlass, sie zu gebrauchen, fehlt von Tag zu Tage mehr: nur die Schwätzer haben sie jetzt noch so unumgänglich nötig." - I, Aph. 28
* "Zu den Dingen, welche einen Denker in Verzweiflung bringen können, gehört die Erkenntnis, dass das Unlogische für den Menschen nötig ist, und dass aus dem Unlogischen vieles Gutes entsteht." - I, Aph. 31.
* "Der Asket macht aus der Tugend eine Not." - I, Aph. 76
* "Die Scham existiert überall, wo es ein »Mysterium« gibt." - I, Aph. 100
* "Ohne die blinden Schüler ist noch nie der Einfluss eines Mannes und seines Werkes groß geworden. Einer Erkenntnis zum Siege verhelfen heißt oft nur: sie so mit der Dummheit verschwistern, dass das Schwergewicht der letzteren auch den Sieg für die erstere erzwingt." - I, Aph. 122
* "Von der Tragödie begehrt das Volk eigentlich nicht mehr, als recht gerührt zu werden, um sich einmal ausweinen zu können." - I, Aph. 166
* "Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave." - I, Aph. 283
* "Die Tätigen rollen, wie der Stein rollt, gemäß der Dummheit der Mechanik." - I, Aph. 283
* "Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal." - I, Aph. 362
* "Gegen die Männerkrankheit der Selbstverachtung hilft es am sichersten, von einem klugen Weibe geliebt zu werden." - I, Aph. 384
* "Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." - I, Aph. 483
* "Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel." - I, Aph. 494
* "Neid und Eifersucht sind die Schamteile der menschlichen Seele." - I, Aph. 503
* "Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen." - I, Aph. 523
* "Ein Beruf macht gedankenlos; darin liegt sein größter Segen. Denn er ist eine Schutzwehr, hinter welche man sich, wenn Bedenken und Sorgen allgemeiner Art Einen anfallen, erlaubtermaßen zurückziehen kann." - I, Aph. 537
* "Wer viel Freude hat, muss ein guter Mensch sein: aber vielleicht ist er nicht der Klügste, obwohl er gerade das erreicht, was der Klügste mit all seiner Klugheit erstrebt." - II, 1. Aph. 48
* "Die Mutter der Ausschweifung ist nicht die Freude, sondern die Freudlosigkeit." - II, 1. Aph. 77
* "Etwas Kurz-Gesagtes kann die Frucht und Ernte von vielem Lang-Gedachten sein." - II, 1. Aph. 127
* "Man kritisiert einen Menschen, ein Buch am schärfsten, wenn man das Ideal desselben hinzeichnet." - II, 1. Aph. 157
* "Die Insekten stechen, nicht aus Bosheit, sondern weil sie auch leben wollen: ebenso unsere Kritiker; sie wollen unser Blut, nicht unsern Schmerz." - II, 1. Aph. 164
* "Der Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls." - II, 1. Aph. 202
* "Tief denkende Menschen kommen sich im Verkehr mit anderen als Komödianten vor, weil sie sich da, um verstanden zu werden, immer erst eine Oberfläche anheucheln müssen." - II, 1. Aph. 232
* "Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft." - II, 1. Aph 262
* "Der Gewissensbiss ist, wie der Biss des Hundes gegen einen Stein, eine Dummheit." - II, 2. Aph. 38
* "Jedes Wort ist ein Vorurteil." - II, 2. Aph. 55
* "Besser schreiben aber heißt zugleich auch besser denken; immer Mitteilenswerteres erfinden und es wirklich mitteilen können; übersetzbar werden für die Sprachen der Nachbarn; zugänglich sich dem Verständnisse jener Ausländer machen, welche unsere Sprache lernen; dahin wirken, dass alles Gute Gemeingut werde und den Freien alles frei stehe." - II, 2. Aph. 87
* "Den Stil verbessern - das heißt den Gedanken verbessern, und gar nichts weiter! - Wer dies nicht sofort zugibt, ist auch nie davon zu überzeugen!" - II, 2. Aph. 131
* "»Dumm wie ein Mann« sagen die Frauen: »feige wie ein Weib« sagen die Männer. Die Dummheit ist am Weibe das Unweibliche." - II, 2. Aph. 273
* "Die demokratischen Einrichtungen sind Quarantäne-Anstalten gegen die alte Pest tyrannenhafter Gelüste: als solche sehr nützlich und sehr langweilig." - II, 2. Aph. 289
* "Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten." - II, 2. Aph. 293
* "Von dem, was du erkennen und messen willst, musst du Abschied nehmen, wenigstens auf eine Zeit. Erst wenn du die Stadt verlassen hast, siehst du, wie hoch sich ihre Türme über die Häuser erheben." - II, 2. Aph. 307
Wusste erst mal gar nicht, welches ich gerne in meine Sig übernehmen soll. Lass es dann auch mal...