Auch wenn die Karte es wohl gerade so bis zum Wochenende nach Cottbus schaffen wird, hier vorab ein kleiner Reisebericht aus Karl-Marx-Stadt.
Der inzwischen schon traditionelle Tripp einiger Marie-Mitarbeiter bzw. -Stammgäste in die Heimat von Karl Marx, dem besten Riesling der Welt und unseres Mizwis fiel heuer mit dem Feierlichkeiten anlässlich des Beitritts von uns armen Ossis an das ehemalige Schlaraffenland BRD zusammen.
Nach nachlassender Beteiligung in den vergangenen beiden Jahren bestand die Abordnung diesmal aus zwei Cottbusern, einer Neu-Mainzer-Ex-Cottbuserin und mir Rohrputt-Sachse.
Weils ja ordentlich Spielraum nach hinten gab, sind wir erst am Samstag angetreten.
Statt Trainingslager also Individualtraining:
Stefi genoss in Paris Messebuffets mit leckeren festen und flüssigen Nahrungsmitteln;
Micha begab sich auf eine Art Bierathlon durch Cottbuser Gastivitäten, um überall für T-Horscht Alkoholverbot anzumelden, da der ja fahren musste. Um die Cottbuser Kneiper aber nicht in den Ruin zu treiben, trank er Teehorschts Biere und sonstigen Getränke mit.
Teehorst hielt sich an die strenge Alkohol-diät des ehemaligen Marie United Cheftrainers - ich glaube ein bisher einmaliger Vorfall.

Ich hatte bereits den Dienstag zum Obsttag erklärt und eine kleine Birnenplantage abgeerntet. Die Folgen spüre ich leider heute noch in Form eines geprellten Knies.
So vorbereitet konnte das Abenteuer Papa Alt und seine Schätze angegangen werden.
Der lies sich auch am ersten Abend nicht lange bitten und wetzte alle Naselang in den Keller, um steten Nachschub zu garantieren.
Im Rahmen dieses lockeren Aufgallopps erfuhren wir, daß unser alter Geschäftspartner Adolf entgegen alljährlicher Fragen nach dem Sinn seines Schaffens im eigenen Weingut die Geschäfte an seine bisher immer als völlig uninterssiert beschriebene Tochter abgegeben hatte, zumindest das Finanzielle. Damit sind also die Zeiten der low-budget-Weinkäufe vorbei

Aber Papa Alt gab sein bestes, um uns diese Schocking News vergessen zu machen. So durften Micha und ich uns über den Genuss von Weinen aus unseren Geburtsjahren freuen

Steffi hatte dem Hausherrn inzwischen wahre Löcher in den Bauch gefragt zur Weinherstellung und allem was dazu gehört, bis auch der Kellermeister nicht mehr weiter wußte.
T-Horscht hat sich dann freiwillig auf die Anschnalliege gebettet, nachdem ich eine meiner kleinen Sägen ausgepackt hatte

Der Sonntag sollte die Königsetappe der Tour de Mosel/ Saar werden.
Erst kurzer Walk durch den Weinberg am elterlichen Haus.
Danach wollten wir nur auf einen Federweisen bei Reverchons vorbei, wo wir allerdings Papa Alt in die Arme liefen, der hier seinen Frühschoppen nach erfolgtem Kirchgesang abhielt.
Also von null auf Hundert mit der ersten Bergwertung.
der Gastgeber hatte inzwischen für sich entschieden, auch auf den Sonntagsbraten seiner allein zu hause wartenden Gemahlin zu verzichten und bog mit uns statt dessen zu Adolf ab.
Da es im Schatten zu kühl erschien, wurden Tisch und Stühle erst mal mitten auf dem Hof in die herrliche Herbstsonne gestellt. Dies sollte sich später noch rächen

Schwub die wupp wurden hier auch noch mal drei Flaschen des göttlichen Getränks unseren Kehlen geopfert.
Da wir diesmal vor allem nach lieblichen Weinen fragten, zog die Karawane bald weiter zum Karli, von dem ich in der Vergangenheit bereits öftres gehört hatte, bei dem wir allerdings noch nie waren. Auch hier drei Granaten läggoror Riesling in der schönen Sonne.
Jetzt waren wir langsam warm, also alle Mann/ Frau in's elterliche Auto und ab ging die Post in's Nachbardorf zu dedn drei Schwestern von der Fährstation. Die könnten, lt. Heinz noch in ihren Kelleren ausreichend süssen Wein zu moderaten Preisen haben.
Richtig- drei Flaschen und Sonne. Damit war jetzt Heinz so laaangsaaam an der Grenze seiner Belastbarkeit angekommen. Auch bei uns Jungen waren erste Wirkungstreffer erkennbar.
Für Dienstag wurde noch schnell eine umfangreiche Bestandsprobe der Keller vereinbart. Allerdings konnten sich Heinz und eine der lustigen Schwestern im Nachhinein nicht mehr sicher daran erinnern.
Um nicht kalt zu werden ging's gleich wieder zurück zu Reverchons, wo der Abend bei lecker Speiß und weiterem Trank dem Finale zu gehen sollte.
Papa Alt lief inzwischen zur Höchstform auf und nach weiteren Flaschren Schwarzriesling passe ich mich seinem Level an.
Die letzten Überlebenden dieser Etappe wurden später im Fahrerlager noch vom berühmt berüchtigten Koch heimgesucht, der in Verkennung der allgemeinen Verfassung eingeladen worden war. Nachdem der Herr des Hauses bereits zu Bett gegangen war wollte ich mir die Zusatzrunden mit dem Smutje nicht mehr antun.
Die anderen brachten den Koch irgendwann nach zwei in's Nachbardorf nach hause

Montag stand dann Trier und die Tanke in Luxemburg auf dem Plan. Zunächst kleine Kultur-Tour mit Amphietheater, Basilika etc. und zum im Rhythmus bleiben ein paar Szenekneipen.
Nach einem oppulentem Abendmahl gings dann per Zug in's Trierer Nachtleben.
Kneipen am Bahnhof mit Schachmatch und Billard, Chrom, Astarix, Phiranha, Luke, Luxemburger Eck
Rückkehr gegen 4.30 Uhr und Plünderung der Mettwurstvoräte im elterlichen Kühlschrank.
Der Dienstag rollte ruhig an. Inzwischen war auch Michas Schwester nebst Lebensabschnittsgefährten zur Truppe gestossen. Also auf zur Weinprobe um elf am Fährhaus. Preise leider überzogen.
Danach Mittagsmahl und allgemein leichtes durchhängen.
Bei strömendem Regen wurde dann von einer klapprigen Leiter aus die Dachrinne freigebuddelt, wobei sich Teehorscht nachdrücklich für einen Einsatz als Erntehelfer und Dachdecker empfahl.
Im zweiten Versuch bin ich dann 18.00 am Bahnhof angekommen und mit 20 min Verspätung war dann auch mein ZUg da, der mich zurück in den Pott brachte. An Oberhausen gegen 22.00 dann todesähnlicher Schlaf.
Der Rest der Horde blieb noch bis Mittwoch und kann vielleicht hier noch ein paar Ergänzungen vornehmen.
Gaaaaanz großes Dankeschön an Familie Alt für Ihre unübertroffene Gastfreundschaft und Micha für die Einladung.