Nachdem Barak Obama gestern wieder drei Staaten bei den Vorwahlen der Demokraten deutlich für sich entscheiden konnte, liegt er wohl erstmals vorne bei der Anzahl der Delegierten. Persönlich tendiere ich vielleicht auch zu dem etwas liberaleren Obama, letztendlich ist es aber auch nur die Vorwahl der Delegierten, die dann den Kandidaten benennen, der die eigentliche Präsidentschaftswahl am 4. November bestreitet.
Dass Obama jetzt die Führung übernommen hat, ist nach den Umfrage-Ergebnissen im Dezember und den deutlichen Siegen von Hillary Clinton in den "großen" Staaten California und New York vielleicht etwas überraschend. Nicht wenige Wahlanalysten vermuten hier wieder so etwas wie eine "Underdog-Sympathie". Allerdings hatten die Strategen hinter Obama nach dem Super-Tuesday schon verlautbart, dass dieser Rückstand (zum damaligen Zeitpunkt) geringer als erwartet war und sicherlich aufholbar wäre. Dies scheint sich nun zu bestätigen.
Aktuelle Ergebnisse gibt es übrigens immer zum Beispiel bei der
New York Times. Die NY Times zählt übrigens sehr zurückhaltend; nur wirklich feststehende Delegierte werden berücksichtigt. Daher noch der Rückstand von Obama auf Clinton zum jetzigen Zeitpunkt. Es werden aber auch die Zahlen von AP herangezogen, die etwas offensiver auch prognostizierte Delegaten aufaddieren. Etwas unsicher bleiben die Zahlen natürlich immer, denn es gibt ja noch die sogenannten Super-Delegaten, die nicht gewählt werden, sondern von den Parteien ernannt werden (eine Art "Ehrenamt für Verdienste um die Partei"). Und deren Stimme (Hillary oder Obama) eben nicht durch eine Wahlentscheidung festgelegt ist.
Bei den Republikanern ist das ganze wohl etwas klarer: hier scheint sich der Vietnam-Veteran John McCain durchzusetzen. Und damit hätten die Republikaner den wohl liberalsten Kandidaten seit langem aufgestellt. Er ist auch nicht unbedingt der beliebteste in der Partei, aber anscheinend beim Volk.