Autor Thema: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur  (Gelesen 12638 mal)

Offline Micha

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ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« am: 28. Juli 2009, 08:01 »
Hab vor kurzem einen Blog-Eintrag entdeckt, der sich mit folgender Frage beschäftigt:

Was wäre, wenn TinyURL oder ein ähnlicher Dienst an eine Porno-Seite fällt?, Link: What if: TinyURL sold to a pron company?

Hintergrund: Jene Dienste erleben gerade eine krasse Popularität dank Twitter. Die Nachrichtengröße bei Twitter ist auf 140 Zeichen beschränkt. Um dort also eine lange URL vernünfig unterzubringen, muss ich zwangsläufig diese kurz halten und greife somit auf einen solchen Dienst zurück.

Falls also jemand irgendwann über eine Datenbank mit Milliarden von Links verfügt - beispielsweise zeigt http://tinyurl.com/ncuuqc (25 Zeichen) auf diesen Artikel (http://michael-alt.info/weblog/shorturl-dienste-und-die-internet-zensur , 71 Zeichen), könnte er alle diese Links mit einem Schlag auf irgendwelche andere Seiten zeigen lassen. Es muss ja gar nicht Schweinkram sein, es gibt genug Möglichkeiten, um Geld zu machen.

Eine Lösung des Dilemmas wird übrigens in den Kommentaren diskutiert (es geht halt um die Vertrauenswürdigkeit solcher Dienste): Twitter oder halt auch Google sollten einen solchen Dienst selbst anbieten.

Nun aber zu meinem Problem, das mir in den Sinn kam:

Mit Hilfe eines solchen Dienstes ist es wunderbar einfach, einen Bekannten (Freund?) ratz-fatz auf eine gesperrte URL zu leiten! Rumms! Und schon biste registriert.


TinyUrl bietet übrigens eine Art Preview-Funktion an, die anzeigt, wohin die kurze URL verlinkt. Aber dies muss erstmal flächendeckend genutzt werden und kostet auch wieder 8 Zeichen mehr: http://preview.tinyurl.com/ncuuqc

Anmerkung: hiermit versichere ich, dass ihr auf alle Links klicken könnt und immer auf der entsprechenden Seite landet.
"Ich weiss, wo der Geist krepiert und wo sein Aas,
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Offline ostseenetz

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #1 am: 28. Juli 2009, 10:59 »
Stimmt. Man kann an der Verpackung nicht mehr erkennen, was drin ist.

Ich nutze zu solchen Zwecken übrigens http://redir.ec um zumindest etwas vom Content zu verraten, aber in böser Absicht kann man da auch alles einsetzen.

"Energie!" Jean-Luc Picard

Offline Micha

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #2 am: 12. August 2009, 15:20 »
Ein wenig passt zum Thema hier übrigens folgendes:

Am Montag kündete einer dieser ShortUrl - Dienste http://tr.im/ an, seinen Dienst einzustellen. Und zwar zum 31. Dezember. Abgesehen davon dass von da an tausende Links ins Nirvana verweisen, war an der Geschichte recht interessant, dass laut firmeneigenem Blog sich einige Kaufinteressenten gefunden hatten. Aber: alle aus dem Spammer oder sonstigem Umfeld!! An diese wollte und will man aber nicht verkaufen.



Die Reaktionen der Nutzer (deren Bedauern) waren aber anscheinend so beeindruckend, dass man heute den Dienst wieder startete. Obwohl dort wohl immer noch keiner weiss, wie Geld damit gemacht werden soll. Zumal Twitter sich sehr zum Missfallen von tr.im für einen anderen Standard-Anbieter entschieden hat. Und man so richtig keine Chance sieht, darein zu kommen.

« Letzte Änderung: 12. August 2009, 15:29 von Micha »
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Offline Micha

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #3 am: 12. August 2009, 15:30 »
Krass, hatte zum Ausprobieren mal kurz einen Link auf haus23.de getwittert und in kürzester Zeit
hatten wir hier 30 Gäste.
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Offline Micha

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #4 am: 18. August 2009, 14:15 »
Nun nimmt den http://tr.im den Kampf in der Szene aber wirklich auf. Angesichts der Übermacht twitter/bit.ly stellt der Eigentümer seine Plattform auf Open Source um und schenkt die Plattform der Community.

http://blog.tr.im/post/165049236/tr-im-to-be-community-owned

Ein paar Kommentare zu den Punkten

1.) Jeder Versuch, die Domain und den Dienst zu entern, ist damit aufdeckbar (siehe mein erstes Posting)
2.) Der Quellcode wird veröffentlicht: ich könnte also auch einen haus23 Shorturl-Dienst anbieten.
4.) Der Eigentümer Eric Woodward persönlich will die Plattform finanziell absichern.

Ansonsten hofft man auf Spenden.
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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #5 am: 02. Dezember 2009, 06:55 »
http://bit.ly regiert auf ein mögliches Problem dieser Dienste (Weiterleitung auf "gefährliche" Seiten, malicous content) und integriert in den nächsten Wochen drei Dienste, die die Links prüfen.

http://blog.bit.ly/post/263859706/spam-and-malware-protection
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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #6 am: 25. Februar 2010, 08:34 »
Ein etwas anderer, aber durchaus witziger URL-Dienst befindet sich unter http://www.shadyurl.com/

Shady übersetzt:
schattig, dunkel, zwielichtig, unseriös, zweifelhaft, finster, ...

Aus haus23.de wird dann z.B.: http://5z8.info/hateminorities_b2y2u_friendster-of-sex  ;D
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Offline Dirki

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #7 am: 25. Februar 2010, 10:07 »
... und aus Cobrox --> http://5z8.info/fakelogin_d2j4z_racist-message-board  :D

Update:

--> Hier wird der Linkverkürzer extrem fündig.
« Letzte Änderung: 25. Februar 2010, 12:04 von Dirki »
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Offline Dirki

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Re: ShortUrl-Dienste und die Internet-Zensur
« Antwort #8 am: 16. Mai 2010, 20:22 »
Es paßt zwar nicht zu 100 % in diese Rubrik, ist aber eine nette Spielerei.

Warum nicht auch mal Url`s verlängern ?

Ich habe es mal für diese Seite getan:

http://www.freakinghugeurl.com/refer.php?count=4&url=VjFaV2IxVXdNVWhVYTFacFRURndUbFJYTVc5aU1YQkhZVVUxYkZaVVJURlViR1F3V1ZaV1ZVMUVhejA9

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